das Jahr der Antidiskriminierung

Dieses Jahr der Antidiskriminierung findet an der Kantonsschule Solothurn statt. Es ist wichtig und wird benötigt, da im Alltag von Schüler:innen immer noch verschiedene Vorfälle von Diskriminierung geschehen. Wir beabsichtigen, dass die ganze Schule auf die unterschiedlichsten Themen sensibilisiert wird, um besser auf solche Situationen reagieren zu können. Wir möchten, dass die Kantonsschule Solothurn zu einer gerechteren Gesellschaft beiträgt, in der wir mehr Verständnis und Empathie für andere haben und aktiv dazu beitragen, weniger Hass zu verbreiten.

Wir haben Beispiele aufgelistet, welche so im Alltag von Schüler:innen geschehen sind. Uns wurden aus verschiedenen Stufen diese Beispiele, zur Veranschaulichung der Probleme, anvertraut. Die Beispiele sind weder überspitzt dargestellt, noch frei erfunden.

„Mir hei üses Klassezimmer umgsteut und hei d Tische müesse umplatziere und dene het üse Lehrer fougendes gseit: Ig bruche 5 starchi Männer. De hani mi gfrogt, gits kei starchi Froue?“

„Wenn Männer flueche isches okey, wüus immer scho so gsi isch. Aber wenn Froue flueche isches überhaupt nid passend.“

„Im Sportungerricht hani e Üebig us mim Leistigssport vorzeigt. Mi Sportlehrer het d Bemerkig brocht: Endlich mou e Frou wo öpis cha im Sport.“

„Kennsch du si ou? Sie isch doch au e Tamilin? Das bini geschter vo mire. Lehrperson nachem Ungerricht gfrogt worde.“

„Ig ha mi mit mim Lehrer über Modestandarts ungerhaute und er het mer gseit: Ig finges au guet, dass ir hütige Modelwelt plussize Models akzeptierter si, aber du bisch de schono e Kategorie höcher aus Plussize“

„Im Ungerricht isch es Büud vo Curry mit Nahnbrot gsi und mi Lehrer het mi gfrogt, öb ig us dunkuhütigi Person öpis über das Gricht und Curry im augemeine cha verzeue.“

„Ig bi im Ungerricht ghocket und mini Lehrerin het gseit, dass liecht bekleideti Froue e liechteri Büti für Männer si.“

„Mi Fründ het mit sine Kollege abgmacht und het dr eint Kolleg ihn gfrogt: Nimmsch du dini Nutte hüt Obe au mit?“

„Ig bi im Schueugang mit Gotchachügeli abgschosse worde, mit dr Begründig: dis Outfit isch zu Schwul.“

„Zwöi Kollege hei hüt über mini Kollegin gredet und de isch dr Satz gfaue: Mir wüsse jo, dass si lesbisch isch, wieso muess si sech no so lesbisch alege?“ 

„Ir Garderobe nachem Sportungerricht het die einzi us mire Klass gseit: Dini Bei si so muskulös, du gsehsch us wiene Maa.“

„Woni hüt mi Ohrring inedo ha, het mini Kollegin zu mir gseit: Das isch so Schwul.“

„Ig bi dür d Mensa gloffe, wo e Typ mir gseit het: Du hesch kei BH anne, ig würd jetzt gärn dini Brüscht alänge.“

„Ih mim Umfäud wo nume Männer si faue immer wieder sörtigi Sätz wie zum Bispiu: Du bisch e Maa, du darfsch nid gränne. Sone Pussy. Benimm di wiene Maa.“

„Ig bi düre Gang vor Kanti gloffe und de bini agspuckt worde und eine het mi us Schwuchtle bezeichnet. Nächer hani ihn gfrogt öbs ihm eigentlech no guet geit und d Antwort isch gsi: Chill du bisch jo sowieso Schwul.“

Im Jahr der Antidiskriminierung wenden wir verschiedene Methoden an, um die ganze Thematik das ganze Jahr über präsent zu halten. Es soll Vorträge geben, um den Schüler:innen die einzelnen Themen möglichst interaktiv und spannend näher zu bringen. Aus diesem Grund haben wir ein Konzept für die Sekundarschule erarbeitet und ein anderes für das Gymnasium, die FMS und die FM-Klassen.

 Die Schüler:innen der Sekundarschule werden in einem Semester, jeweils in der eigenen Klasse, an einem Workshop rund um das Thema Diskriminierung teilnehmen. Die Workshops werden von „Amnesty International“ geleitet, und wurden von ihnen erarbeitet. Die zweite Veranstaltung findet im nächsten Semester statt und besteht aus einem interaktivem Vortrag über das Thema Sexuelle Orientierung. 

Die Gym-Klassen sowie die FMS- und FM-Klassen werden auch an zwei Veranstaltungen, verteilt auf zwei Semester teilnehmen. Sie können allerdings unter drei Veranstaltungen wählen. Zur Auswahl stehen einerseits ein interaktiver Vortrag über geschlechterspezifische Gewalt, einer zur Diskriminierung aufgrund der Sexualität und die dritte Möglichkeit wäre ein Vortrag über das Thema Rassismus. Alle Vorträge werden von verschiedenen Organisationen in Zusammenarbeit mit uns erarbeitet und vorgetragen.